Voller Erfolg: Natur-Erlebnis-Veranstaltung am Inn!

Trotz windig-kühlen Wetters fanden sich am Sonntag, 26. April 2009, über 100 Besucher in der Innau bei Rietz ein. Zusammen mit Naturexperten galt es, die Natur am Inn mit Kescher, Lupe und Fernglas zu entdecken und kennenzulernen. Kreativität mit Naturmaterialien war beim Legen eines großen Mandalas gefragt.

Die Plattform Tiroler Inn richtete gemeinsam mit der Kulturkooperative Stams diese Informations- und Erlebnis-Veranstaltung am Standort des geplanten IKB-Laufkraftwerkes bei Telfs aus, um die Bevölkerung auf „ihren Lebensraum“ am Inn wieder aufmerksam zu machen. Dabei machten sich die sehr interessierten Besucher an einzelnen Stationen über Geologie, Fischfauna und Wasserlebewesen, Vogelwelt und Flussdynamik des Inn kundig. Die Besonderheit dieses Inn-Abschnittes wurde durch die weithin vernehmbaren Balzrufe der vor kurzem eingetroffenen Watvögel unterstrichen, mit Fernrohr und unter fachkundiger Führung konnten diese seltenen Brutvögel beobachtet werden. Anhand selbst gebauter Flussmodelle wurden die Unterschiede zwischen naturnahen und –fernen Fliessgewässern anschaulich. All jene, die die Natur gerne mit ihrem Herzen „begreifen“, beteiligten sich am Legen eines großen Mandalas aus den am Innufer vorgefundenen Naturmaterialien – unter dem Motto „nichts wird hergebracht – nichts wird weggenommen“. Nicht zuletzt war auch für das leibliche Wohl gesorgt.

Viele Tiroler erinnern sich noch an ihre Kindheitstage mit den Erlebnissen in den großartigen Auen und stillen Gewässerabschnitten des Inn. Kraftwerksprojekte der Vergangenheit, Uferverbauungen und Verkehrswege haben aber die Natur am Inn immer weiter an den Rand der Tiroler Landschaft – und damit aus dem Bewußtsein der Bevölkerung - geschoben. Im Inn-Abschnitt zwischen Telfs und Stams sind heute noch die Reste der ursprünglichen Inn-Auwälder mit ausgedehnten Schotterbänken und einer freien, naturnahen Flussdynamik zu finden.

Ein Netzwerk von Biotopen bietet dort spezialisierten Pflanzen- und Tierarten ein heute selten gewordenes Rückzugsgebiet. Die beiden geschützten Watvogelarten Flußuferläufer und Flußregenpfeifer finden hier auf den Sand- und Schotterbänken noch Brut- und Nahrungsplätze. In den Kieslückenräumen ist eine besonders angepaßte Käferfauna beheimatet, die im überregionalen Vergleich nur mehr vom oberitalienischen Tagliamento übertroffen wird.

Dieses Kieslückensystem, das nur durch eine natürliche Flußdynamik ökologisch funktionsfähig bleibt, bildet auch die Laichplätze und „Kinderstuben“ strömungsliebender und gefährdeter Fischarten wie Huchen, Koppe, Bachforelle und Äsche.

Mit dieser Natur-Erlebnis-Veranstaltung am Inn schafften wir es, die interessierten Besucher für diese Besonderheiten "vor ihrer Haustür" zu begeistern!

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